Mirosław Nahacz, geboren am 9. 9. 1984, wuchs in der Kleinstadt Gładyszów in den polnischen Beskiden auf. Er studierte Kulturwissenschaft an der Universität Warschau. 2003 wurde er mit seinem Erstlingswerk „Osiem cztery“ (Acht Vier) schlagartig bekannt und in der Folgezeit als Sprachrohr seiner Generation angesehen. Er schrieb Beiträge für die Mädchenzeitschrift „Filipinka“ (2006 eingestellt) und die Kulturzeitschrift „Lampa“. An der Fernsehserie „Egzamin z życia“ (Prüfung fürs Leben, 2005–2008) wirkte er als Drehbuchautor mit. Sein vierter und letzter Roman erschien bereits posthum. Am 24. Juli 2007 wurde Nahacz in Warschau tot im Keller des Hauses, in dem er gewohnt hatte, aufgefunden. Er hatte sich dort einige Tage zuvor erhängt. Nach Angaben seines Freundes Jędrek Pasierski war Nahacz Fan von Ian Curtis, Sänger der Band Joy Division, der sich 1980 erhängt hatte. Nahacz wie Curtis starben mit 23 Jahren (vgl. Gajda, Jeżyk 2014).
* 9. September 1984
† 24. Juli 2007
von Yvonne Pörzgen
Essay
Das Leben „des drogenverliebten Junggenies“ Mirosław Nahacz und vor allem dessen Ende erscheinen „fast trostloser“ (Plath 2012) als die verzweifelte Sinnsuche der Hauptfiguren seiner Romane. Andrzej Stasiuk, „Übervater der zeitgenössischen polnischen Literatur“ (Piwowarski 2008), hat das Talent des jungen Nahacz erkannt und ihn gefördert. Drei der vier Romane Nahaczs erschienen im ...